Basiswissen Boule – 13 Begriffe auf den Punkt gebracht –

(Entnommen der Seite “Boule in Braunschweig”) – immer mit guten Artikeln versehen


Handwärmer: Brennende Schachtel, die, eng am Körper zu tragen, vernunftlose Hasardeure sich nicht ausreden lassen wollen; die jedoch von gewissenhaften Ingenieuren konstruktiv entschärft werden konnte, sodass die kokelnde Kiste praktisch zeitgleich mit dem Entzünden erlischt.

 

Cochonnet: Meist auffällig gefärbte Zielkugel beim Pétanque, die ihren Besitzer ausschließlich ohne pekuniäre Kompensation wechselt, welch Vorgang traditionell vom Eigentümer zunächst unbemerkt bleibt.

 

Donnèe: Punkt des ersten Kontaktes von Pétanquekugel und Boden, der, mit strengem Tabu belegt, keinesfalls vor beider Berührung angeschaut werden darf, da – so der Aberglaube – missgünstige Geister den Wurf sonst verdürben.

 

Handschuh: Während grimmiger Kälte beim Werfen getragenes Futteral, dessen augenfälliger Nachteil – das Schwinden jeglichen Kugelgefühls – vom Spieler in Kauf genommen wird, um den gefürchtetsten Effekt besagter Kälte – das Schwinden jeglichen Kugelgefühls – nicht eintreten zu lassen.

 

Kreis (selbstgezogener): Theoretisch rundes, meist jedoch amorphes Gebilde, dessen Betreten Pétanquespieler an das Bestehen zweier Gebote gemahnt – Ruhe zu halten und stillzustehen – deren beider konsequente Übertretung eine der wenigen Konstanten in diesem von Nonkonformisten geschätzten Sport darstellt.

 

Kreis (künstlicher): Perfide Gaunerei windiger Verkäufer (vergleichbar dem “Enkeltrick”), um aus der überwiegend hochbetagten Boulistenschaft maximalen Profit zu schlagen, indem das Vergessen des Kreises zwar nicht mehr zu planlosem Herumirren auf dem Platz führt, vielmehr aber zur Notwendigkeit, das runde Objekt kostspielig zu ersetzen.

 

Maßband: Außerordentlich seltenes, die Möglichkeit der genauen Abstandsmessung nur symbolisierendes Hilfsmittel, das als hohe Auszeichnung lediglich sehr erfahrenen Spielern verliehen wird – also jenen betagten Veteranen, denen es sowohl an der visuellen Fähigkeit gebricht, es abzulesen, als auch an der Gelenkigkeit mangelt, es überhaupt zum Einsatz zu bringen.

 

“Punkt”: Sybillinischer Ausruf nach dem Wurf, der, in der Tradition des Delphischen Orakels stets beide in Frage kommende Möglichkeiten einschließend, den Ausrufenden in der allseits meistgeschätzten Position belässt – der des Rechthabenden.

 

Punktezähler: Scherzartikel und gleichzeitig verheerendste Geißel des Boulesports, die, vergesslichen Spielern für teures Geld aufgeschwatzt, vorgeblich der Aufzeichnung des laufenden Spielstandes dient; in Wahrheit jedoch per Zufallsgenerator stets falsche Zahlen anzeigend, dessen nachhaltige Verschleierung bewirkt.

 

Magnet: Vehikel der Täuschung, mit dem Spieler körperliche Gebrechen und damit Harmlosigkeit vorgaukeln, um Gegner in Sicherheit zu wiegen; wobei sie jedoch lediglich der Selbsttäuschung aufsitzen, ihr Tun oder Lassen sei überhaupt für irgendjemanden von Interesse.

 

Schiedsrichter: Altruistischer Heiliger, der, mit Spott und Verachtung bezahlt, per Durchsetzung elementarster Zivilisationsregeln jenen Furor bremst, den Boulespieler bei ihrem sinnlosen Treiben entwickeln, wodurch er diese infantilen Geister davor bewahrt, Unglück über sich und andere zu bringen.

 

Bouleturnier: Veranstaltung irgendwo am Ende der Welt, das, bei strengem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindend, von Spielern unter unglaublichen Kosten und Mühen einzig aus dem Grunde besucht wird, den inkommensurablen heimischen Gegnern auszuweichen, nur um dort genau wieder auf diese zu stoßen.

 

Lappen: Rein symbolisches Objekt ohne jeglichen praktischen Nutzen, mit dem Boulespieler – neben ihrer Kleidung – ihren Hang zur Weltabgewandtheit ausdrücken, indem sie darin wetteifern, wes Spielers Fetzen wohl der schäbigste und löchrigste sei.

 

Thorsten

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